Beiträge für Privat Krankenversicherte steigen 2021 durchschnittlich um 8,1 Prozent. Im Schnitt der letzten 10 Jahre allerdings sind die Beiträge in der PKV langsamer gestiegen als in der Gesetzlichen Krankenversicherung. So eine Hochrechnung des Verbandes der Privaten Krankenversicherung (PKV).

PKV- Beiträge steigen deutlich; aber langsamer als Krankenkassen-Beiträge

Beitragsanpassungen (BAP) in der Privaten Krankenversicherung sind selten lustig. Für beide Beteiligte, Versicherte wie Versicherer ist der Vorgang eher mit Zahnschmerzen verbunden. Klar: Höhere Prämien beim Kunden tragen selten zum guten Ruf eines Krankenversicherers bei. Für 2021 stehen teils saftife Anpassungen an. Im Durchschnitt sollen die Beiträge um 8,1 Prozent angehoben werden. So schreibt zumindest die FAZ und beruft sich dabei auf eine Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der privaten Krankenversicherungen WIP.

Beiträge steigen für fast alle

Bei der Debeka fallen die Anpassungen dieses Jahr besonders drastisch aus. Deshalb hat der Versicherer Studienergebnisse des privatwirtschaftlichen IGES Instituts aus Berlin zum Thema „Beitragsentwicklung in der PKV“ veröffentlicht. Die Wirtschaftsforscher hatten die Beitragsentwicklung der Debeka-Kunden über den Zeitraum der letzten 20 Jahre unter die Lupe genommen. Ergebnis: Die Beiträge in der Privaten Krankenversicherung (PKV) sind langfristig nicht stärker gestiegen als in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Über einen Zeitraum von zehn Jahre betrachtet, seien die PKV-Beiträge im Durchschnitt weniger gestiegen, als die GKV-Beiträge: Durchschnittlich 3,5 Prozent pro Jahr in der GKV und nur 2,3 Prozent in der PKV.

Diverse Stellschrauben

Es gibt nun mehrere Schnittstellen, die für GKV-Versicherte wichtig sind. Die durchschnittliche Steigerung des Höchsbeitrages der GKV lag von 1970 bis 2020 bei 5,89 Prozent pro Jahr.  Und die Beitragsbemessungsgrenze stieg in den letzten 20 Jahren um durchschnittlich 1,77 Prozent jährlich.

Während nun der Beitragssatz selbst, also die aktuellen durchschnittlichen 14,6 Prozent plus Zusatzbeiträge, in der GKV in den letzten Jahren annähernd stabil gehalten werden konnte, ist eben die absolute Belastung der Versicherten gestiegen. Denn immerhin rechnen sich 14,6 Prozent auf das beitragspflichtige Einkommen und das ist auch deutlich gestiegen. Unter anderem eben, wie oben beschrieben, wegen der Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze. Während diese in 2011 noch bei monatlich 3.712,50 Euro gelegen hatte, steigt sie 2021 auf 4.837,50 Euro im Monat. Das ist eine Steigerung von 1125 Euro oder ein Anstieg um 30,3 Prozent. Daraus resultiert ein deutlich größerer GKV-Höchstbeitrag.

PKV-Verband kritisiert gesetzliche Beitragsanpassungsregeln

Der PKV-Verband kritisiert aktuell gesetzlichen Vorgaben zur Beitragsanpassung. Dürfte die PKV ihre Beiträge kontinuierlich anpassen und nicht erst nach Überschreitung von Kostenschwellen, könnten Mehrkosten der Versicherten jährlich gleichmäßiger verteilt werden. Dann könnten sprunghafte Beitragserhöhungen vermieden werden.

Direkter Vergleich kaum möglich.

Ein direkter Vergleich beider Gesundheitssysteme ist ohnehin fragwürdig. Immerhin schüttet die GKV im Umlageverfahren ihre Einnahmen sofort wieder aus. Dagegen müssen in der privaten Krankenversicherung Teile des Beitrags  für gedämpfte Beiträge im Alter zurückgelegt werden.

PKV oder GKV – was darfs sein

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