Was ist Bitcoin? Und wie funktioniert diese kryptische Währung? Kann man damit reich werden?

Bitcoin ist immer mal wieder in den Schlagzeilen. Meist wegen horrender Schwankungen, oft als bevorzugtes Zahlungsmittel von Cybererpressern. Aber welche Technologie steckt hinter der Krytowährung? Ist sie sicher und ist Bitcoin überhaupt eine Währung? Dies ist der Versuch einer wertfreien Darstellung.

Im Fadenkreuz

Die IWF-Chefin Lagarde hält weltweite Krypto-Regulierung für „unausweichlich“. Ihr Chefökonom prophezeite einst: „Darum wird der Bitcoin auf null fallen“. Was geschieht nun? Höhenflug oder Sturzflug? In die Schlagzeilen kommt die Kryptowährung immer wieder, einige Beispiele:

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Die Technologie dahinter

Sie funktioniert mit der sogenannten Blockchaintechnologie. Nicht alle Kryptowährungen basieren auf der Blockchaintechnologie, denn Bitcoin ist nicht die einzige dieser „Alternativwährungen“.  Wikipedia schreibt: Kryptowährungen, auch Kryptogeld, sind digitale Zahlungsmittel. Sie basieren auf kryptographischen Werkzeugen wie Blockchains und digitalen Signaturen. Als Zahlungssystem sollen sie unabhängig, verteilt und sicher sein. Bitcoin war laut Wikipedia die erste öffentlich gehandelte Kryptowährung, von denen es inzwischen angeblich über 4500 verschiedene gibt.

Wie funktioniert die Technik hinter Bitcoin nun? Die Grundidee heißt wohl: Es gibt keinen zentralen Server! Alle Rechner einer Kette agieren als Server und speichern alle Transaktionen.

Sie können sich vorstellen, welcher Aufwand dabei entsteht, und welcher Energieverbrauch. Bereits heute verbraucht eine einzige Bitcoin-Transaktion mehr Strom als ein Einpersonenhaushalt in Deutschland im Monat. Der ganze Handel im Januar 2018 verbrauchte so viel Strom wie ganz Portugal.

Transaktionsgeschwindigkeit pro Sekunde

Bezahlmittel leben von der Geschwindigkeit, mit der sie rund um die Welt genutzt werden können. Beim klassischen Bitcoin liegt der Wert der Transaktionen bei sieben pro Sekunde! Im Vergleich: PayPal schafft 450 pro Sekunde, VISA sogar theoretisch bis zu 56.000 und das chinesische OnlinebezahlsystemAlipay soll bis zu 256.000 Transaktionen pro Sekunde bewältigen können.

Unbegrenzt verfügbar?

Eben nicht. Die Stückzahl ist limitiert: 21.000.000 Coins darf es maximal geben. Aber wie viele gibt es wirklich?
Wie viele sind schon verloren? Bei wie vielen ist der Code verloren gegangen? Die Befürworter der Krytowährung sehen einen großen Vorteil darin, dass Bitcoin nicht durch Notenbanken kontrollierbar ist. Die Notenbanken kontrollieren eben nur Währungen. Aber:

Ist das eine Währung?

Eine Währung ist im weiteren Sinne die Verfassung und Ordnung des gesamten Geldwesens eines Staates, die insbesondere die Festlegung des Münz- und Notensystems innerhalb des Währungsraums betrifft. Der Währungsraum ist dabei der Geltungsbereich einer Währung. Sie ermöglicht den Transfer von Waren und Dienstleistungen, ohne eine Gegenleistung in Form von anderen Waren und Dienstleistungen zu liefern.
Als Währung oder Währungseinheit wird auch die vom Staat anerkannte Geldart (das gesetzliche Zahlungsmittel eines Landes) bezeichnet. In diesem Fall ist Währung dann eine Unterform des Geldes.

Ersatzwährungen

Hat eine Währung innerhalb der Bevölkerung stark an Vertrauen verloren, so bilden sich oft Ersatzwährungen wie Zigaretten (z. B. Zigarettenwährung in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg), die dann als Zahlungs- und Tauschmittel dienen. Auch sogenanntes Notgeld dient in Krisenzeiten als Ersatz für die offizielle Währung. Oftmals werden auch Währungen anderer Staaten zur Ersatzwährung. Ein bekanntes Beispiel ist der Gebrauch der „Westmark“ in der DDR neben der DDR-Mark. Insbesondere die sogenannten „blauen Fliesen“ (100-DM-Scheine) waren ein beliebtes Tauschmittel auf dem Schwarzmarkt.

 Zahlungsmittel Bitcoin oder Muscheln

Im Grunde ist aber eine Währung auch nichts anderes als ein Zahlungsmittel, auf das sich mindestens zwei Seiten verständigt haben um Zahlungen abzuwickeln. Muscheln z.B., könnten Sie und ich als Zahlungsmittel akzeptieren, wenn diese uns beiden als geeignet erscheinen. Wenn Ihr Bäcker akzeptiert, dass Sie Ihre Brötchen in einer Währung bezahlen, die er gerade benötigt, zum Beispiel mit Brennholz, dann ist Brennholz Ihr Zahlungsmittel und ggf. Ihre Währung.

Geschlossenes System

Der Haken dabei ist, dass sich diese Art von Zahlungssystem oder Tauschhandel, eben auch Bitcoin, jeglicher Kontrollinstanz entzieht. Seit längerem wird in Deutschland über die Einschränkung von Bargeld, ja sogar über die Abschaffung von Bargeld diskutiert. Warum? Der Staat hat bei Barzahlungen wenig bis keine Kontrolle der Zahlungen, er hat keine Kontrolle über die Barvermögen. Bitcoin ist also nichts anderes als  Kontrollverlust für Volkswirte und Politiker. Und auch darum wird er kritisch betrachtet. Ähnlich wie Gold, ist Bitcoin eine Anlageform, auf die der Staat keine laufende Steuer erheben kann, wie z.B. auf Dividenden oder Zinsen. Daher ist Bitcoin den Regierungen natürlich ein „Dorn im Auge“.

Fazit:

Bitcoin ist sicher keine Währung in klassischen Verständnis, und nach unserer persönlichen Ansicht sicher keine sichere Anlageform.
Trotzdem hat Bitcoin eine Daseinsberechtigung und möglicherweise eine zukunftsweisende Technologie im Hintergrund.

Quelle: Markus Sack, Finanzinvest Consuting GmbH. Herzlichen Dank dafür!