Wer hätte das gedacht: Corona kostet doch noch Geld! Verrückt! Die Folgen der wirtschaftlichen Talfahrt sind nun im Gesundheitssystem angekommen. Kranke Kassen sind die Folge. Denn die Kassen sind nicht nur leer, da fehlt noch viel mehr.

Kassen machen keine Kasse mehr

„GKV-Zusatzbeitrag wird erhöht“, so ein Titel der Wirtschaftswoche vom 23. September 2020. Für Mitglieder gesetzlicher Krankenkassen heißt das konkret, sie müssen drei Milliarden Euro mehr aufbringen. Natürlich nicht pro Versichertem, so üppig ist das Einkommen in Deutschland dann doch nicht (wir liegen im europäischen Vergleich sogar ziemlich schlecht). Nein, die drei Milliarden sind von allen Versicherten zu tragen. Und die dürfen sich das mit ihren Arbeitgebern teilen. Der durchschnittliche Zusatzbeitrag wird um 0,2 Punkte steigen und liegt dann bei 1,3 Punkten.

Arbeit kurz = Geld kurz

Klar ist, Kurzarbeit setzt den Kassen zu. Weniger Einkommen heißt eben auch geringere Beiträge. Auch gestiegene Arbeitslosenzahlen lassen die Einnahmen nicht eben sprudeln. Alles in Allem keine gute Grundlage für die Zukunft. Und die sieht ohnehin nicht rosig aus. In den nächsten Jahres wird einen Boom an Rentnern geben, die sogenannten geburtenstarken Jahrgänge verabschieden sich so langsam ins Altenteil. Gut verdienende Klientel, auf die die Kassen verzichten müssen.

Betriebsrente kaum noch beitragspflichtig

Manchmal haut der Staat das Geld an den richtigen Stellen raus. Einnahmen aus betrieblicher Altersversorgung sind in Zukunft eher selten mit Krankenkassenbeiträgen belegt, denn dei Freibeträge dafür wurden massiv angehoben. Auch dies kostet die Krankenkassen Einnahmen. Wenn gerade die geburtenstarken Jahrgänge als Beitragszahler ausfallen und auf ihre Betriebsrente keine Beiträge entrichten müssen, siehts in den Kassen trübe aus.

Fast 40 Prozent Lohnnebenkosten

Geht der Zusatzbeitrag durch die Decke, sieht das auf Ihrem Gehaltszettel auch nicht besser aus. Fast 40 Prozent, genau 39,95 Prozent, zahlen Sie an Sozialabgaben. Kinderlose reißen die 40-er Marke sogar, durch ihren Zusatzbeitrag in die Pflegeversicherung. Und dieser Wert trügt sogar. Denn die Grenze, bis zu der Sie Beiträge zahlen müssen, steigt Jahr um Jahr an. Im Jahr 2000 lag sie bei 3297,83 Euro Monatseinkommen, der durchschnittliche Beitragssatz damals „lächerliche“ 13,5 Prozent. Eine Pflegeversicherung gabs noch nicht.  2020 sind wir nun bei 4687,50 Euro bis zu denen Sie zur Kasse gebeten werden. Der durchschnittliche Beitragssatz hängt im Moment bei 15,7 Prozent, und 3,05 Prozent für die Pflegeversicherung kommen auch noch hinzu, für kinderlose sogar 3,3 Prozent.

Kassen leer – Beiträge her

So richtig fett sah es in der gesetzlichen Krankenversicherung ja noch nie aus. Deshalb ist innerhalb von 20 Jahren die Beitragsbemessungsgrenze um durchschnittlich 3,46 Prozent pro Jahr gestiegen. Der Beitragssatz stieg im Jahresschnitt um 0,75 Prozent. Was aber nie mitberechnet wird: Die Leistungen sind gesunken. Brillen, Physiotherapie, Zahnersatz, alles wurde in den letzten 20 Jahren zurückgefahren. Sie müssen sich zusatzversichern, wenn Sie die Leistung erhalten wollen.

Privat versichern als Alternative?

Wer sich privat versichern will, und wem dieser Weg offen steht, soll aber bitte einige grundsätzliche Dinge bedenken: Die Familienplanung muss in die Kalkulation einfließen, denn eine kostenfreie Familienversicherung gibt es in der PKV-Welt nicht. Wann beziehen Sie Rente, und wieviel davon? Die Gesetzliche Rente hat bekanntlich Otto v. Bismarck erfunden, nur leider viel zu wenig davon. Und das könnte Ihnen als Rentner in der PKV die Kassen leer saugen.

Füllen Sie Ihre Kassen

Sie sollten einen großen Teil der Beitragsersparnis verwenden um Rückstellungen für die Rente zu bilden. Diese Ansparungen könnten über eine Basisrente steuerlich gefördert sein. Treffen Sie Ihre Grundsatzentscheidung nicht allein aufgrund der hohen Beitragserspanis, sondern auch unter dem Gesichtspunkt der Eigenverantwortung.

Fazit

Das Finanzierungssystem der GKV steht auf tönernen Füßen. Seit längerem wird darüber nachgedacht, alle möglichen Einkunftsarten im Rentenalter für die GKV zu erfassen. Ob das so kommen wird, ist fraglich? Aber die Kassen sind leer! Von allein füllen sie sich nicht. In der PKV besteht zwischen Ihnen und dem Versicherer eine klare vertragsschuldnerische Vereinbarung, gegen die der Versicherer natürlich die Beitragsschraube ins Spiel bringen kann. Auch in der PKV sind die Beitragsschrauben angezogen worden!

Was Behandlungen angeht, haben Sie die Fäden in der PKV selbst in der Hand, ein unschätzbarer Vorteil im Alter, wenn Erkrankungen häufiger auftreten.

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