Ganz gleich, ob private oder betriebliche Vorsorge. Lesen Sie mehr dazu und schauen Sie unser kleines Video zum Thema an. Ein Vertragsabschluss in diesem Jahr lohnt sich in jedem Fall. Sofern Sie denn ohnehin etwas tun wollten. Denn durch die erzwungene Zinssenkung des Rechnungszins werden Vorsorgeprodukte teurer: Altersvorsorge, Berufsunfähigkeitsversicherung, Pflegeversicherung, Grundfähigkeitsversicherung.

Zinssenkung 2022

Der sogenannte Höchstrechnungszins ist der Zinssatz, der maximal zur Kalkulation von Garantien bei Vorsorgelösungen angesetzt werden darf. Seit vielen Jahren sinkt dieser Zinssatz nun kontinuierlich und liegt aktuell bei 0,9 Prozent. Allerdings hat der Gesetzgeber entschieden, dass dieser Zins für die gesamte deutsche Versicherungswirtschaft zum 01.01.2022 auf 0,25 % gesenkt wird. Das entspricht einer Reduzierung um 73 Prozent!
Und das bedeutet für Sie: Je niedriger der Rechnungszins ist, desto höher ist der anteilige Beitrag, den Sie für die Absicherung der Arbeitskraft aufbringen müssen. Die Berufsunfähigkeitsversicherung nach Tarifwelt 2022 wird also teurer als die der Tarifwelt 2021. Aber auch in der Altersvorsorge wirds ungemütlicher.  Je niedriger der Rechnungszins ist, desto niedriger kann die die zu erwartende Rente bei der Altersvorsorge ausfallen. Sehen Sie mehr dazu im folgenden Video der Swisslife.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Fondspolicen – wen interessiert die Zinssenkung?

Klar, wer heute eher in Aktien unterwegs ist, auch wenn diese in der Fondspolice hängen, den dürfte der Rechnungszins kalt lassen. Dabei vernachlässigen wir mal diese ganzen Pseudofondspolicen, diese sogenannten Mehrtopfhybride (wer begreift eigentlich, was das sein soll?), deren Anlage zum Teil eben doch im Deckungsstock der Versicherung landet. Womit sie dann wieder dem Rechnungszins unterliegt. Nein, die echte Fondspolice hat kein Rechnungszinsproblem, noch nicht. Doch bei vielen Fondspolicen wird das Kapital zum Ende hin im Deckungsstock der Versicherung angelegt, und zwar zu dem Zins, der beim Abschluss des Vertrages galt. Und dieser sinkt eben 2022 auf 0,25 Prozent. Na denn Prost!

Rechnungszins und Riester

Riester ist tot. Nein, natürlich nicht der Namensgeber der Riesterrente. Aber die Riesterrente als Produkt. Denn mit der Zinssenkung verschwindet auch die Möglichkeit der Garantie. Versicherer können mit 0,25 Prozent Rechnungszins weder die immensen Kosten noch die Garantien des Produktes stemmen. An dieser Stelle will ich eine Lanze für die Riesterrente brechen. Denn so schlecht ist sie bei weitem nicht, dass sie alle vier Jahre als Neidhammer im Bundestagswahlkampf herhalten muss. Klar, die Riesterrente ist eine Kopfgeburt. Die erste geförderte Altersvorsorge überhaupt. Bei der Entwicklung hat man Fehler gemacht.

Keine Ahnung von Nix

Nur, all die Journalisten und Politiker, die sich am Thema abarbeiten, haben erstaunlich wenig Ahnung von der Materie. Riesterrente ist immer eine Rechenaufgabe. Man muss rechnen und am Ball bleiben, was die Meldung des Einkommens angeht. Klappt das, gelingt auch die Abholung der Zulagen. Und wenn der Beitrag nicht überzogen hoch ist, passt oft auch die Rendite. Natürlich sind viele Riesterrenten über dubiose Vertriebskanäle oder Bankschalter in den Markt gedrückt worden. Oft an Menschen, die damit falsch versorgt wurden. Nur ist das kein Problem der Riesterrente als Produkt, sondern des Vertriebs und der falschen Beratung.

Die Schuldigen

Es ist mir ohnehin schleierhaft, warum die Versicherungswirtschaft sich seit Jahren die Schuld an den Zinssenkungen in die Schuhe schieben lässt. Klar, die Branche hat sich in vielen Bereichen nicht mit Ruhm bedeckt. Aber die Zinssenkungen kommen von der Regierung, sie sind keine Idee der Versicherungswirtschaft. Auch wirft man den Versicherern die sinkenden Überschüsse vor. Ja, aber woher sollen die denn kommen? Der Bund schreibt den Versicherern die Anlagepolitik vor, und die hatte weitestgehend in deutschen Staatsanleihen zu erfolgen. Das die nichts mehr abwerfen, weiß jeder. Und dafür wird die Versicherungswirtschaft von Politik und Verbraucherschutz beschimpft? Das ist so, als amputieren Sie Ihrem Jagdhund ein Bein und schlagen ihn nachher, weil er den Hasen entkommen lässt. Ich würde mir mehr Widerstand wünschen.

Der Zins wird so bald nicht mehr steigen

Fakt ist: Steigt der Zins, sind Europas Staaten pleite. Deshalb wird auch die Versicherungswirtschaft und der Anleger noch lange damit leben müssen. Grund genug, sich noch heute um seine Versicherungen und Vorsorge zu kümmern. Rufen Sie uns an. Oder buchen Sie einfach einen Termin.